Die neue Schule wird ein öffentlicher Ort für Belp sein, wo Sportanlässe, Theateraufführungen oder Flohmärkte, Schul- und Quartierfeste stattfinden können oder einfach als Treffpunkt zum Boulespielen. Für die Bevölkerung entstehen attraktive Räume und vielfältig nutzbare Aussenflächen.

Hinweis: Dieser Artikel ist ein Ausschnitt aus dem Projektvorschlag «Le Fil Rouge» von Neon Deiss. Das Projekt wird in der Planungsphase mit dem Architekturteam und mit Vertreter*innen aus Belp weiterentwickelt.

Der Schulhausplatz ist der öffentlichste Teil der Anlage. An diesem Bereich ist die Aula, die Bibliothek und die Turnhalle angeordnet, Gebäude, die auch neben dem Schulhausbetrieb von der Gemeindeöffentlichkeit genutzt werden können.

Schulhausplatz mit Aula (rechts), Bibliothek und Werkstätten (links) und der Turnhalle (Mitte) zum Treffpunkt für Schule und Quartier.
Schulhausplatz mit Aula (rechts), Bibliothek und Werkstätten (links) und der Turnhalle (Mitte) zum Treffpunkt für Schule und Quartier.

Aula für Anlässe

Die bestehende und erweiterte Aula liegt mitten im Schulhausplatz.

Aula mit Erweiterungsmöglichkeit für Grossanlässe.
Aula mit Erweiterungsmöglichkeit für Grossanlässe.

Der weitgehend original erhaltene Singsaal von 1965 mit seinen eigenwillig geformten Schmalseiten ist ein identitätsstiftender Baukörper der bestehenden Schulanlage Mühlematt. Das ansteigende Satteldach und der sich öffnende Grundriss ist das Abbild akustischer Überlegungen. Zeittypisch, aber auch aus heutiger Sicht noch aktuell.

Der neue Anbau kann bei kleineren Veranstaltungen als Foyer genutzt werden. Bei Grossveranstaltungen kann die Aula um das Foyer erweitert werden. Der pavillonartige Anbau ist eine leichte Stahlglaskonstruktion und verleiht dem verputzen Bestand den fehlenden öffentlichen Charakter.

Attraktive Räume im Erdgeschoss

Die Neubauten weisen der Achse entlang Vordächer auf und bauen auf der Erdgeschossebene einen direkten Bezug zueinander auf. Zudem werden so am Rande der 100m-Bahn attraktive Aufenthaltsorte geschaffen.

Attraktive, überhohe Räume mit direktem Zugang vom Aussenbereich.
Attraktive, überhohe Räume mit direktem Zugang vom Aussenbereich.

Dreifachsporthalle

Die Dreifachsporthalle mit ausgedrehtem Foyer bildet einerseits das Scharnier zwischen öffentlichem Treffpunkt und Schulareal und andererseits den Übergang zwischen den Sportflächen und dem kulturellen Mittelpunkt mit der Aula. Der Hauptzugang ist gekennzeichnet durch ein grosszügiges Vordach.

Foyer der Sporthalle mit Blick auf die Sportfelder.
Foyer der Sporthalle mit Blick auf die Sportfelder.

Die Sporthalle ist um ein Geschoss in den Boden versenkt und wird von einer einfachen Hallenkonstruktion in Holz überspannt. Die Tribüne öffnet sich über die Längsseite des erdgeschossigen Foyers zum Schulhausplatz. So kann bei einer grossen Sportveranstaltung in der Halle der Schulhausplatz miteinbezogen werden. Bei einem Fussballmatch auf dem Rasenspielfeld wird der Südzugang aktiviert, der ebenfalls mit einem Vordach versehen ist.

Dreifachsporthalle. Oben der Zugang zum Schulhausplatz, unten zu den Aussensportfeldern.
Dreifachsporthalle. Oben der Zugang zum Schulhausplatz, unten zu den Aussensportfeldern.

Aussenbereich mit 150 Bäumen

Etwa 150 neue Bäume spenden Schatten, da wo jetzt gerade einmal 15 Bäume stehen. Das Baumdach aus heimischen Baumarten bringt Schatten und Kühlung durch Verdunstung. Der hell eingefärbte Asphaltbelag erhitzt sich wegiger als herkömlicher Asphalt.

Ökologie und Klima
Ökologie und Klima

Die Aussenflächen bieten viele Nutzungsmöglichkeiten, sowohl für die Schule als auch für die Gemeinde. Ob als Schulkind, Jugendlicher oder Erwachsener, spielerisch oder ambitioniert mit Streetworkout oder Parkours finden alle ihren Platz. Zudem gibt es unter dem Schatten der Bäume Platz für den Werk- und Kunstunterricht im Freien.

Weiter im Süden schliesst ein Schulgarten an. Westlich des Primarschulgebäudes befindet sich der Aussenraum für die jüngeren Schüler. Mit einem Spielbereich unter den Bäumen sind sie etwas für sich und ungestört vom Trubel der gesamten Schulanlage.

Offenheit und viele Zugänge

Im westlichen Bereich, parallel zum Fuss- und Radweg an der Gürbe, befinden sich die Sportfelder. Das Beachvolleyball, die Fussballfelder und der Skateplatz sind so auch ausserhalb der Schulzeiten für die Bewohner von Belp gut nutzbar.

Drei neue Zugänge zur Gürbe machen den Flussraum erlebbar und erhöhen nochmals die Attraktivität für die Freizeitnutzungen. Mit der Durchlässigkeit des Schulareals ist gewährleistet, dass die Schüler aus allen Seiten in das Areal gelangen können.

Über die Personen

Barbara Wiskemann ist diplomierte Architektin ETH BSA SIA. Sie ist Mitinhaberin des Architekturbüros Neon Deiss, dem Gewinnerteam des Projektwettbewerbs für die neue Schulanlage Mühlematt.

Michèle Mambourg ist diplomierte Architektin ETH BSA SIA. Sie ist Mitinhaberin des Architekturbüros Neon Deiss, dem Gewinnerteam des Projektwettbewerbs für die neue Schulanlage Mühlematt.

Nicole Deiss ist diplomierte Architektin ETH BSA SIA. Sie ist Mitinhaberin des Architekturbüros Neon Deiss, dem Gewinnerteam des Projektwettbewerbs für die neue Schulanlage Mühlematt.

Jan Roost ist Architekt. Er ist Teil von Neon Deiss, dem Gewinnerteam des Projektwettbewerbs für die neue Schulanlage Mühlematt.

Roberto Ruggiero ist Architekt. Er ist Teil von Neon Deiss, dem Gewinnerteam des Projektwettbewerbs für die neue Schulanlage Mühlematt.